A3-Ausbau: Seitenstreifen und Koalitionsvertrag

Ergebnisse des Dialogforums und Stellungnahme von „3 reicht!“

Zum dritten Mal traf sich das Dialogforum zum geplanten Ausbau der A3 zwischen Leverkusen-Opladen und Hilden im Rahmen des planungsbegleitenden Dialogs. Beim Dialogforum handelt es sich um ein Begleitgremium bestehend aus Repräsentanten der Anrainer-Kommunen, Initiativen, Verkehrs- und Unternehmensverbänden, Umwelt- und Naturschutzverbänden sowie zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern. 

 

 

Eigenanzeigen-Mai-1-Neuer

 

Temporäre Seitenstreifenfreigabe

Während bei den ersten beiden Dialogforen eher allgemeine Themen wie die Grundlagen des Projekts und die Verkehrsuntersuchung im Vordergrund standen, befasste sich das dritte Dialogforum ganz konkret mit der Temporären Seitenstreifenfreigabe. Nach der Begrüßung durch Friederike Schaffrath, Geschäftsbereichsleiterin Planung in der Kölner Außenstelle der Autobahn GmbH des Bundes, wurde der Sachstand der Machbarkeitsuntersuchung zur Temporären Seitenstreifenfreigabe vorgestellt und erörtert. Im Folgenden wurde im Dialogforum das Thema Verkehrssteuerung betrachtet. Hierfür nahmen Vertreter der Verkehrszentrale Leverkusen der Autobahn GmbH am Dialogforum teil. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten während des gesamten Dialogforums die Möglichkeit, ihre Fragen zu stellen und Anregungen zu geben. Zum Abschluss gab die Autobahn GmbH Rheinland einen Ausblick auf die nächsten Planungsschritte.

 

Planungsauftrag zum Ausbau der A3 

Die Temporäre Seitenstreifenfreigabe: Die Autobahn GmbH Rheinland hat neben dem Planungsauftrag zum Ausbau der A3 zwischen Leverkusen-Opladen und Hilden auch den Auftrag übernommen, die Machbarkeit einer Temporären Seitenstreifenfreigabe auf diesem Abschnitt zu untersuchen. Solche Seitenstreifenfreigaben bieten die Möglichkeit, den Autobahnverkehr bereits vor dem eigentlichen Ausbau zu entlasten. Dabei ist sie jedoch stets im gesamten Kontext der Autobahn zu betrachten.

 

 


 

Du willst mehr erfahren über anzeiger24.de?

➤ Welche Prospekte kann ich bei anzeiger24.de finden?

 


 

19.000 Quadratmeter für die Nothaltebuchten

Weil der Seitenstreifen eine wichtige Schutzfunktion erfüllt, müsste für den Wegfall ein Ausgleich geschaffen werden. So wären entlang der Strecke für eine Temporäre Seitenstreifenfreigabe insgesamt 27 Nothaltebuchten mit einer Länge von jeweils über 160 Metern erforderlich. Insgesamt müssten ca. 19.000 Quadratmeter Fläche für die Nothaltebuchten zusätzlich versiegelt werden. Zudem müsste eine Vielzahl an Notrufsäulen sowie deren Zuwegung geschaffen werden. Des Weiteren wäre eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 100 km/h für den gesamten Abschnitt zur Sicherheit der Verkehrsteilnehmer ebenfalls unerlässlich. Um unter Ausnutzung des Seitenstreifens vier Fahrspuren realisieren zu können, müssten diese eingeengt werden. Zudem wäre eine dauerhafte Videoüberwachung sicherzustellen. Hierfür wären vier weitere Standorte für die dortige Verkehrsbeeinflussungsanlage notwendig.

 

Bürgerinitiative „3 reicht!“: Kein Fernstraßenbauprojekt mehr 

Es gibt auch Neues von der Langenfelder Bürgerinitiative „3 reicht!“ gegen den Ausbau der A3. Diese fordert in Zusammenhang mit dem Koallitionsvertrag der neuen Bundesregierung einmal mehr den Stopp des achtspurigen Ausbaus der A3 zwischen Leverkusen und Ratingen. „Im Vertrag wird dabei ein neuer Bundesverkehrswege- und Mobilitätsplan auf der Basis neuer Kriterien angekündigt. Wenn hier Klimafolgen, Bodenversiegelung und Biodiversitätsschäden auch nur ansatzweise ehrlich einbezogen werden, darf quasi kein Fernstraßenbauprojekt mehr durchgehen“, heißt es in der Pressemitteilung.

 

 


Immer up to date: Mit dem anzeiger24.de Newsletter!

Kostenlos zu den Themen Shopping, Sport, Beauty, Mode und mehr

anzeiger24.de Newsletter bestellen


 

Koalitionsvertrag: Verkehrswende nicht erwähnt

Insgesamt würde der Bereich der Mobilitätspolitik im Koalitionsvertrag aus Sicht von „3reicht!“ den notwendigen Veränderungen nicht gerecht. Der Begriff einer Verkehrswende würde im Vertrag nicht erwähnt. „Hinzu kommt, dass das Verkehrsministerium zukünftig von einem Minister der FDP geleitet wird, der aufgrund seiner bisherigen Äußerungen nicht unbedingt für eine zukunftsgerechte Verkehrspolitik steht.“ Insgesamt brauche es für eine Verkehrswende nicht mehr, sondern weniger Straßenverkehr. Und damit auch keine Neu- und Ausbauten von Autobahnen. „Wir gehen davon aus, dass auch ein FDP-Verkehrsminister an den Koalitionsvertrag und die darin enthaltenen Aussagen für einen anderen Bundesverkehrswegeplan und die Klimaziele gebunden ist. Das werden wir gemeinsam mit vielen anderen Initiativen, mit denen wir im bundesweiten Bündnis Verkehrsinitiativen verbunden sind, einfordern“, sagt Karl Wilhelm Bergfeld von der Bürgerinitiative „3reicht!“. Wenn es absehbar einen neuen Verkehrswegeplan gibt, dann könne man auf der Grundlage des alten Plans nicht einfach so weiterarbeiten. Der Ausbau würde wichtige und wertvolle noch erhaltene Biotope und Naherholungsgebiete zerstören und den Kohlendioxidausstoß steigern. Das ist genau das Gegenteil von Klima- und Umweltschutzschutz.

Text: Marjana Kriznik

Foto: Autobahn GmbH Rheinland

 

 

 


Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an

presse@anzeiger24.de

oder als Kommentar bei Facebook
unter DeinHilden, DeinLangenfeld, DeinMonheim oder DeinHaan.

Euch hat unser Beitrag gefallen? Dann liked und teilt ihn gerne.