Weshalb die Zulassungsstelle Mettmann beinahe den Urlaub einer Autofahrerin verhinderte

Wartezeiten bei der KFZ-Zulassung sorgen für Ärger

***Leitartikel***

Was waren das noch für Zeiten. Wer früher ein Auto zulassen wollte, ging zum Straßenverkehrsamt und meldete sein Auto einfach an. Manchmal musste man ein wenig warten. Aber eigentlich klappte es stets am selben Tag. Es war nicht alles schlecht.

Wer heute ein Auto anmelden muss, braucht unbedingt vorher einen Termin. Und das wäre Simone S. (Name von der Redaktion geändert) beinahe zum Verhängnis geworden…

 

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Eine Woche Wartezeit und der Urlaub wäre dahin gewesen

Eine Woche vor dem Start in den Urlaub hatte Simone S. einen Unfall. Statt einer aufwändigen Reparatur entschied sie sich für einen neuen Gebrauchten. Guter Dinge ging sie gleich am nächsten Morgen zur Zulassungsstelle. Dort die niederschmetternde Nachricht: den nächsten Termin gäbe es erst in acht Tagen. Das wäre dann am vierten Urlaubstag, den Simone S. in Österreich gebucht hatte, gewesen.

Es half kein Bitten und kein Betteln: Früher ginge es nicht, beschied die freundliche Dame am Verwaltungscounter.

 

Mit „Geld“ ging dann plötzlich alles sehr schnell

Als Simone S. die Zulassungsstelle verließ, fiel ihr Blick auf einen kleinen Laden voller KFZ-Kennzeichen und dem Hinweis „Zulassungsservice“. Für eine kleine Gebühr in Höhe von 30 Euro bot man ihr an, das Auto innerhalb von 24 Stunden zuzulassen.

Und tatsächlich: am nächsten Morgen konnte Simone S. erleichtert ihre Nummernschilder abholen und drei Tage später in Urlaub fahren.

 

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Was sagt der Kreis Mettmann dazu?

Auf unsere Anfrage wiegelt der Kreis Mettmann ab: Tagestermine können nur dann gebucht werden, wenn ausreichend Personalkapazitäten vorhanden seien. Auf den obigen Fall angesprochen, verweist der Kreis auf einen „aktuell hohen Arbeitsdruck“.

 

Und weiter: Eine Woche Vorlauf für einen freien Termin sei allerdings immer noch eine „vergleichsweise kurze Frist“. Alternativ gäbe es ja auch die Möglichkeit der Online-Anmeldung.

Dazu muss man allerdings eine ID-Karte haben, und wer hat die schon?

 

Der Kreis weist darauf hin, dass Händler und Zulassungsdienste keine Sonderrechte hätten oder Termine im Voraus „bunkern“ könnten.

Ansonsten weicht man der Frage aus, wie es ein gewerblicher Anbieter gleichwohl trotzdem schaffen kann, innerhalb von 24 Stunden ein Fahrzeug zuzulassen, während „Otto Normalverbraucher“ über eine Woche warten muss – es sei denn, er zahlt extra!

Mit „Bürgernähe“ und „Serviceorientierung“ hat das jedenfalls nichts zu tun.

 

Walter Thomas

Fotos/Montage: anzeiger24.de / Pixabay

 


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