Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe: Das sind die Hottesten Spots im Kreis Mettmann

Hilden und Langenfeld sind „heiße Pflaster“ – Velbert und Ratingen dagegen „grüne Oasen“

„Der Großteil der Städte in Deutschland schützt die Menschen nicht ausreichend vor den extrem hohen Temperaturen als Folge der Klimakrise: Sie sind gleichzeitig stark versiegelt und bieten zu wenig kühlendes Grün“, kommentiert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die Ergebnisse eines „Hitze-Checks“, den die Potsdamer Luftbild Umwelt Planung GmbH erarbeitet hat. Dabei gehören auch zwei Städte aus dem Kreis Mettmann zu den „Hot Spots“ im Land NRW.
 

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Untersucht wurden die Flächenversiegelung und Grünausstattung in 190 deutschen Städten mit mehr als 50.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Insgesamt erhalten 24 Städte eine „Rote Ampel“, 82 eine „Gelbe“ und 84 eine „Grüne“.

 

Land NRW: Langenfeld und Hilden sind „heiße Pflaster“

Langenfeld (Foto oben: Rathaus) ist nach dieser Analyse ein besonders „heißes Pflaster“. NRW-weit nimmt die Posthornstadt den 3. Platz bei den „heißesten“ Städten ein: die Versiegelungsquote liegt bei 50,47% bekommt damit ein „rotes“ Ampelzeichen. Das Grünvolumen (Kubikmeter Grün im Verhältnis zu Quadratmeter Fläche) liegt in der Posthornstadt bei 3,14%. Nach den DUH-Maßstäben reicht das noch für ein „gelbes“ Ampelzeichen; in der Gesamtbewertung sieht Langenfeld aber „Rot“.

 

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Direkt danach kommt Hilden mit 54,19% Versiegelung („rot“), also eigentlich mehr als Langenfeld – dafür aber mit 4,43% Grünvolumen. Die Gesamtbewertung reicht damit so gerade noch für „gelb“.

 

Noch schlechter bewertet werden die NRW-Städte Hürth auf Platz 1 (Versiegelung 53,21% / Grünvolumen 3,17%) und Frechen auf Platz 2 (52,65% / 3,34%) – bei allen steht die Hitze-Ampel in der Gesamtbewertung auf „Rot“.

Nach Langenfeld und Hilden folgen in der Negativ-Top-Ten Köln, Rheine, Leverkusen, Troisdorf, Paderborn und Herne.

 

Zwei weitere Städte aus dem Kreis Mettmann erhalten dagegen „gute Noten“:

Velbert: 44,60% Versiegelung (grün) und 4,42% Grünvolumen („grün“) – Gesamtbewertung „grün“
Ratingen: 35,54% Versiegelung (grün) und 4,37% Grünvolumen („grün“) – Gesamtbewertung „grün“

Die restlichen sechs Kreisstädte – Erkrath, Heiligenhaus, Haan, Monheim, Wülfrath und Mettmann – tauchen in dem Ranking nicht auf, weil sie unter der Einwohnerzahl-Grenze liegen. Wäre aber sichterlich auch interessant gewesen.

 

Hilden stellt Hitzeaktionsplan auf – Langenfeld verweist auf versiegelte Flächen durch Autobahnen

Was wollen die beiden heißesten Städte des Kreises nun unternehmen?

In Hilden ist das Problem der zu dichten Flächenversiegelung seit langem bekannt und wird auch „heiß diskutiert“. Die Stadt hat bereits einen Hitzeaktionsplan aufgestellt.

 

Das Langenfelder Rathaus erklärt uns (etwas sehr allgemein) auf Anfrage: „Die Stadt hat eine Klimaanpassungsstrategie entwickelt, deren Erkenntnisse in der Stadt-, Verkehrs- und Klimaschutzplanung einfließen.“

 

Zu bedenken sei an der Analyse außerdem, dass „nicht immer die lokalen Besonderheiten jeder Kommune berücksichtigt“ worden seien: „So schlägt im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen in Langenfeld der überproportionale Anteil an Verkehrsflächen bei der Versiegelung zu Buche, der durch die auf dem Stadtgebiet vorhandenen drei Autobahnen (A 3, A 59 und A 542) bedingt ist. Die Autobahnen selbst tragen aber nicht zur Hitzeentwicklung im bebauten innerstädtischen Bereich bei, bei der es in der Studie der DUH eigentlich geht. Ohne diese standörtlichen Besonderheiten hätte Langenfeld deutlich besser im Ranking der DUH abgeschnitten.“

 

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Weitere Tops und Flops

Der Vollständigkeit wegen: Weitere beste Bewertungen (komplett „grüne“ Ampel) in NRW haben in dem Ranking die Städte Iserlohn, Solingen, Bielefeld, Arnsberg, Bergisch Gladbach, Dinslaken, Menden, Witten, Stolberg, Gummersbach, Mülheim/Ruhr, Hattingen und Detmold.

 

Bundesweit sind Ludwigshafen am Rhein, Heilbronn, Regensburg, Worms, Mainz, Ludwigsburg und Ingolstadt die „hitzigsten“ Städte Deutschlands. „Sie sind besonders stark versiegelt und haben sehr wenig sogenanntes Grünvolumen“, sagt die DUH.

Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos/Montage: Archiv anzeiger24.de / Pixabay

 


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