Nach Veröffentlichung zum Pressestatement der Schülervertretung Gesamtschule
Vor wenigen Tagen haben wir den Bericht „Schülervertretung Gesamtschule mehr als enttäuscht von Verwaltung und Politik“ veröffentlich. Die beiden Schülersprecher Henrik Giebels und seine Vertreterin Leonie Helbig gaben ein Statement ab, nachdem eine weitere Bearbeitung des Bürgerantrags der SV im letzten Haupt- und Finanzausschuss mit den Stimmen der Bürgermeisterin, der CDU- und WLH- Fraktion abgelehnt wurde. In dem Bürgerantrag machten die Jugendlichen deutlich, dass sie sich anstatt der bereits beschlossenen und geplanten Cook & Chill-Mensa für die neu entstehende Mensa eine Frischkoch-Küche wünschen. Nach dem Scheitern ihres Antrag übten die Schülersprecher Henrik Giebels und Leonie Helbig heftige Kritik insbesondere an der WLH-Fraktion. Die Fraktionsvorsitzende Meike Lukat sieht die Aussagen der Jugendlichen, die anzeiger24.de auszugsweise veröffentlicht hat, als wahrheitswidrig.
Zu der geforderten Klarstellung hat anzeiger24.de die WLH Vorsitzende befragt:
anzeiger24.de: Meike Lukat, in dem von uns veröffentlichten Statement wirft die SV der WLH eine zum Teil „herablassende Art“ im Umgang mit ihrem Antrag vor und dass sie sich insbesondere von ihrer Fraktion mehr Verständnis und Unterstützung für ihr Anliegen gewünscht hätte? Wie sehen Sie das?
Meike Lukat: „In der Fraktionssitzung am 21.03. lobte uns Henrik Giebels, weil wir die einzigen Kommunalpolitiker gewesen seien, die auf das Anschreiben der SV überhaupt reagiert hatten und sie als einzige Fraktion in die Sitzung eingeladen hatten.
Es war ein gutes sachliches Gespräch in der hybriden Fraktionssitzung, an der im Übrigen die Mitunterzeichnerin der Presserklärung gar nicht teilnahm, von Henrik Giebels entschuldigt wurde. Uns war es wichtig, den Jugendlichen, die wir für ihr Engagement sehr lobten, persönlich sachlich zu erläutern, warum wir ihrem Antrag nicht folgen werden. Das ist für uns Dialog auf Augenhöhe, miteinander sprechen anstatt übereinander.
Wenn hier der Schülersprecher der Gesamtschule die sachliche Ablehnung seines Antrags als persönliche Enttäuschung empfindet, weil er andere Erwartungen hatte, kann dies zu derartigen Reaktionen wie in der Presseerklärung führen.“
anzeiger24.de: Es gab ja bereits ein Zusammenkommen im Vorfeld zu der obigen Sitzung und auch einen schriftlichen Austausch? Die WLH hat nach der Veröffentlichung des Pressestatements die Jugendlichen der SV − die Schülervertreter*innen und Vertreter*innen des Jugendparlaments − erneut zu einem Austausch eingeladen, um zukünftig einen besseren, direkten Umgang miteinander zu besprechen?
Meike Lukat: „Ja richtig, Henrik Giebels hatte mich erstmalig per Messenger zum Thema am 10.11.2021 angeschrieben. Da hatte ich ihm schon recht knapp, wie man das so in einer Messengernachricht macht, erklärt warum wir wie im Rat gestimmt hatten.
Als er dann die WLH mit dem Bürgerantrag anschrieb, nahm ich mir viel Zeit, um auf jedes der Argumente der SV der Gesamtschule sachlich mit umfangreichen Erläuterungen, Verlinkungen zu den Antworten der Verwaltung, Anhängen usw. zu antworten. Dies diskutierten wir dann auch in der Fraktionssitzung am 21.03. und am Folgetag entsprechend in der HFA-Sitzung.
Daher ist es auch wahrheitswidrig und unfair, wenn hier öffentlich von der SV erklärt wird, dass wir angeblich nicht bereit gewesen wären, auf der Sachebene zu diskutieren.
Unsere Einladung zur Fraktionssitzung am 25.04. nahm die SV der Gesamtschule Haan leider nicht an, sondern Henrik Giebels schrieb, dass die SV ohne Datumsbenennung im Mai selbst eine Sitzung hätte und dann könnten wir dazu kommen.
Da wir als WLH-Fraktion seit Jahren zu den JUPA-Sitzungen eingeladen werden und auch immer daran teilnehmen, werde ich dann am 25.04. um 19 Uhr selbst als Fraktionsvorsitzende daran teilnehmen. Sonst ist immer Nadine Lütz für die WLH-Fraktion in den JUPA-Sitzungen, weil sie auch Mitglied im JHA ist und da passt es thematisch besser.
Ich hatte nach der Ablehnung unserer Einladung von Henrik Giebels darum gebeten, dass mir zum Top 3 der JUPA-Sitzung, da geht es um Berichte aus stattgefundenen Sitzungen und ähnliches, dann die Möglichkeit des Sprechrechts eingeräumt wird, weil ich mit den Jugendlichen gerne eine Zielvereinbarung treffen möchte, zum fairen Umgang miteinander und wie der Informationsaustausch zukünftig stattfinden soll.“
anzeiger24.de: Sollte dieser Austausch nicht stattfinden. Welchen gut gemeinten Rat würden Sie den Jugendlichen gern geben − damit sie auch weiterhin Spaß daran haben, sich für ihre Generation und für ihre Stadt ehrenamtlich zu engagieren?
Meike Lukat: „Als Mutter von drei Töchtern weiß ich, dass „Ratschläge“ von Erwachsenen immer doof sind (grins) und daher versuche ich diese bestmöglich zu vermeiden.“
Interviewfragen: Bettina Lyko, Fotos: Bettina Lyko
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