Wie lange sind Bürgertests noch kostenlos?

Wirrwarr kurz vor Ablauf der Testverordnung

Ob geimpft oder nicht geimpft: In jedem Falle empfiehlt es sich, bei Vorhaben mit einem Ansteckungsrisiko (zum Beispiel Besuch der Großeltern, Konzert in einem gefüllten Innenraum etc.) freiwillig einen Covid 19-Test zu machen. Das schützt natürlich nicht vor einer Infektion. Aber vielleicht ist man ja bereits unbewusst infiziert und verbreitet das Virus so weiter. . 

Freiwillige Selbsttests kann man sich im Supermarkt oder in der Drogerie besorgen; kosten dann aber ein paar Euro. Oder man geht in ein offizielles Testzentrum und unterzieht sich einen kostenlosen Bürgertest, den der Staat bezahlt. Das ist praktisch – aber für wie lange noch?

 

Denn am 30. Juni läuft die Rechtsverordnung des Bundesgesundheitsministeriums für die kostenlosen Testungen aus. Heißt das, dass ab 1. Juli auch diese Tests bezahlt werden müssen?

 

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NRW-Gesundheitsmninister wird unruhig

Das haben wir bereits vor einigen Wochen beim Bundesgesundheitsministerium angefragt. Lapidare Antwort vom 30. Mai: „Derzeit läuft noch ein interner Abstimmungsprozess.“ Daher könne man uns keine Auskunft geben.

 

Nun ist einige Zeit verstrichen. Und auch NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) wird langsam unruhig: „Der Bund muss jetzt ganz dringend Planungssicherheit schaffen. Dass wir zehn Tage vor dem Auslaufen der Testregelungen noch nicht wissen, ob und wie es mit den Testungen danach weitergeht, ist ein Unding“, heißt es in einer Presseerklärung vom 20. Juni zur aktualisierten Coronaschutzverordnung (in der im Prinzip auch nur drin steht, dass erstmal alles so bleibt wie es ist…). Und das, während „die Infektionsdynamik wieder deutlich zunimmt“.

 

Minister Lauterbach: „Wir arbeiten an einem Konzept“ 

Also: Gibt es nun ein neues Testkonzept? Die Kritik richtet sich natürlich gegen den Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Der verkündete in einer Pressemitteilung am vergangenen Freitag lediglich: „Auch im Sommer sollen weiterhin Bürgertests angeboten werden.“

Doch ob die kostenfrei bleiben sollen, wird dort nicht verraten.

 

Bei der dazugehörigen Pressekonferenz ergänzte er: „Wir arbeiten derzeit an einem Testkonzept. Ich bin nochnin der Verhandlung für die weitere Finanzierung. Wir werden eine Empfehlung machen, wie die Bürgertests zu verteilen sind, wer die Bürgertests bekommen soll, wie wir die Qualitätssicherung bei den Bürgertests verbessern können und wie wir sicherstellen können, dass es bei den Bürgertests nicht zu Missbrauch kommen kann.“

 

Wir werden uns also noch etwas gedulden müssen, bis wir genaueres wissen. 

Könnte das also vielleicht bedeuten, dass man nicht mehr mehrfach pro Woche den kostenlosen Test in Anspruch nehmen kann? War ja ursprünglich auch nur für einmal wöchentlich vorgesehen, im praktischen Alltag konnte man sich aber eigentlich sogar täglich testen lassen – auf Kosten des Steuerzahlers.

 

Klar dürfte sein: Wenn man die Kostenerstattung komplett abschaffen würde, dann wird es umso schwieriger werden, die unentdeckten Infizierten aufzuspüren. Das kann ja auch nicht im Interesse der Gesundheitsschützer sein.

 

Und natürlich muss es eine Regelung für die wenigen Bereiche geben, wo der Test noch verpflichtend ist, etwas beim Zugang zu Krankenhäusern und Pflegeheimen

Also: Hoffentlich gibt es eine bürgerfreundliche und realistisch umsetzbare Lösung…

 

Bericht: Achim Kaemmerer

Foto: Thorsten Frenzel/Pixabay 

 


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