Vorfreude auf 6. Open Air Picknick Konzert mit kleinem Wermutstropfen

Dieses Mal kostet der Eintritt

Es hat Klasse, Tradition und das gewisse Etwas: Das jährlich stattfindene Picknick-Konzert auf der Karl-August-Jung-Platz, dass am Sonntag, 10. September 2023, bereits zum 6. Mal stattfinden soll – bei hoffentlich gutem Wetter. Wieder wird es klassische Musik sein, die das 58 Personen starke Orchester „Neue Philharmonie Westfalenunter der Leitung von Rasmus Baumann nach Haan bringen wird. Das gut zweistündige Programm (Beginn: 16 Uhr) für Jung und Alt sieht eine „Weltreise aus Klassikern und Filmmusiken vor“. Und da lesen sich Komponisten wie Puccini, Rossini und Brahms in der Programmübersicht mit Werken wie der Ouvertüre zu „Wilhelm Tell“. Keine leichte Kost? An diesem Tag schon. Denn was gibt es besseres, als auf einer grünen Wiese mit Freunden und Verwandten zu sitzen und der Musik unter freiem Himmel zu lauschen ⎻ bei einem Picknick auf einer mitgebrachten Decke oder Stühlen. All das ist möglich. Oder man sichert sich mit ein bisschen Glück Bestuhlungen, die die Stadt aufstellen wird und nutzt das Catering vor Ort. Bisher haben nach Aussage der beiden Hauptplaner der städtischen Kulturarbeit Dr. Jürgen Simon und Hans-Peter Ennemoser bereits ein Getränkewagen, ein Weinstand, ein Imbisswagen mit Leckereien wie Pommes mit Trüffelmajo sowie ein Stand mit in der Gartenstadt gebrautem Altbier zugesagt. Auch die Stadt wird ihren neuen Secco präsentieren. Alles also mit regionalem Bezug, betonen die beiden Hauptverantwortlichen, die auf der Suche nach weiteren Caterern sind. Doch das gestaltet sich 2023 schwierig, da gerade die Gastrobranche durch fehlendes Personal solche Termine kaum mehr bestücken kann. 

 

Alianz

 

Ein weiterer Wermutstropfen: Die Verantstaltung bleibt nicht wie gehabt kostenlos. Zehn Euro kostet die Karte für einen Erwachsenen, 20 Euro eine Familienkarte (ob für ein Ehepaar oder eine Familie mit mehreren Kindern); Studenten und Azubis zahlen 5 Euro. Menschen mit Beeinträchtigungen, Kinder, die ohne Eltern allein vor Ort seien werden, oder Bedürftige soll freier Eintritt gewährt werden. Das wolle man mit dem entsprechenden Fingerspitzengefühl vor Ort abwägen, um niemanden auszugrenzen. Dass es dieses Jahr nicht ohne Eintritt geht, war keine leichte Entscheidung, wie die beiden Kulturmacher beschreiben. Dabei betonen sie, dass die Eintrittsgelder lediglich zur Kostendämpfung eines solchen Konzertes genutzt werden. Ohne diese aber konkret zu benennen, lässt der Kulturetat ⎻ mit jährlich 95.000 Euro für alle städtischen Veranstaltungen (ohne Personalkosten, für alle Sachkosten und Dienstleistungen) ⎻ bereits erkennen, wie knapp die Haushaltsmittel für diesen Bereich sind. Die Karten gibt es über Neanderticket und bei den bekannten Vorverkaufsstellen: Bücherei, Zigarren Fischer, Supernah in Gruiten. 

 

 

Ob das Konzert dennoch wie gehabt 1.200 bis 1.300 Besucherinnen und Besucher anziehen wird, bleibt abzuwarten. So viele Menschen fanden sich in den zurückliegenden Jahren zu dem klassichen Picknick-Konzert unter freiem Himmel auf dem Karl-August-Jung-Platz in Haan ein. „Es waren auch schonmal um die 2.000“, schätzen Dr. Jürgen Simon und Hans-Peter Ennemoser. Das Gelände wird aber nicht eingezäunt, sondern nur mit einem Flatterband umsäumt. Es wird zwei Eingänge geben: Einmal von der Königstraße aus kommend und gegenüber zum Musikantenviertel hin. Für die Organisation und Abwicklung vor Ort haben sich viele Freiwillige aus der Stadtverwaltung gefunden ⎻ auch unter den Azubis, betont Dr. Jürgen Simon. So dass ein zehn- bis zwölfköpfiges Team vor Ort sein wird, das natürlich durch Mitarbeitende eines Sicherheitsdienstes und dem Malteser Hilfsdienst unterstützt wird. Auch die kurzen Dienstwege zum Betriebshof, der Feuerwehr und anderen Ämtern machen sich bei so einem Event deutlich, zeigt sich Dr. Jürgen Simon dankbar und freut sich auf die Vorarbeit bis zum Konzert in zirka vier Wochen, das es seit 2017 auf Initiative und Wunsch der Bürgermeisterin beständig gebe und das lediglich in der Corona Pandemie einmal ausgefallen sei. 

  

Bericht/Fotos: Bettina Lyko