Waren über 900 Unterschriften der Elternpetition im September für die Tonne
Wie die Sozialdemoktraten in gestriger Pressemitteilung erklärt, kritisieren sie „die von CDU, GAL und WLH im Bildungsausschuss getroffene Entscheidung, keine mobilen Luftfiltergeräte in den Haaner Schulen einzusetzen“, vehement: „Damit wurde die große Chance vertan, die Gesundheit unserer Kinder wirksamer zu schützen, als das bislang ausschließlich mit Lüften durch offene Fenster möglich ist. Es ist schon sehr irritierend, dass man auf gemeinsam gefasste Beschlüsse bei Schwarz und Grün nicht mehr zählen kann“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Bernd Stracke, der darauf hinweist, dass sich SPD, CDU und GAL in der Schulausschusssitzung vom September noch auf einen gemeinsamen Beschlussvorschlag geeinigt hätten. Auch die von Eltern gesammelten über 900 Unterschriften für Luftfilteranlagen sind damit abgestraft. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie man den ganzen Familien und all den Menschen, die die Petition unterschrieben haben, nun vermitteln soll, dass es für die kommenden Jahre keine mobilen Luftfilter in Haaner Schulen geben soll“, erklärte Bernd Stracke.
Was ist Plan B in der Haaner Politik?
Jetzt sollen – neben einem Gutachten für die Einrichtung von Raumlufttechnischen Anlagen – CO2-Tracker angeschafft werden, teilt die SPD mit. „Die Schülerinnen und Schüler müssen in Haan erleben, dass seit gut einem Jahr wenig für sie und zum Wohle ihrer Gesundheit unternommen wird. Es muss doch allen klar sein, dass die Anschaffung der Raumlufttechnischen Anlagen, also fest installierten Anlagen, bauliche Veränderungen erfordert und daher mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird“, machte der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Felix Blossey deutlich und fügte hinzu: „Selbst die Verwaltung schätzt den Umsetzungszeitraum von fünf Jahren als unrealistisch ein, da es sich um massive Eingriffe in die Gebäude handeln werde“.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende mahnt: „Diese Entscheidung von CDU und GAL gegen mobile Luftfilteranlagen geht zu Lasten unserer Kinder, Jugendlichen, deren Eltern und den Lehrkräften. Denn es gibt mittlerweile zahlreiche wissenschaftliche Studien, die Sinn und Zweckmäßigkeit der mobilen Luftfilter empirisch bestätigen. Selbst das Umweltbundesamt hat bereits im Juli seine Bewertung von mobilen Luftfiltern in Schulen angepasst. Daher ist es für uns unverständlich, warum die Stadtverwaltung und Schuldezernentin weiterhin an einer überholten Auffassung festhalten.“ Felix Blossey ergänzt: „Die Kinder müssen sich erneut für den Winter warm anziehen, da weiterhin viel gelüftet werden muss. Die Chance, endlich zu handeln und Geräte anzuschaffen, wurde vergeben. Stattdessen wird die Gesundheit vieler Haaner Schülerinnen und Schüler aufs Spiel gesetzt, weil die Kämmerin Doris Abel das Geld für mobile Luftfilteranlagen trotz des im September gefassten positiven Beschlusses noch nicht einmal in den Haushaltsplanentwurf aufgenommen hat.“
Ausgenommen von der Entscheidung seien allerdings neun Räume, die laut Schulleitungen nicht gut zu lüften seien und für die mobile Luftfilter angeschafft werden sollen. Dass nur neun Räume von mehr als 300 Räumen in Haaner Schulen den Förderrichtlinien des Landes NRW entsprechen, macht klar, dass die Förderrichtlinien viel zu hoch angesetzt seien, stellte Stracke fest: „Es ist doch schon ein deutliches Zeichen, wenn von 90 Millionen Euro an Fördergeldern lediglich 4,6 Millionen Euro abgerufen worden seien. Auch an diesem Beispiel werde deutlich, wie die Landesregierung die Kommunen in NRW im Stich lasse“, so Stracke abschließend.
Bericht: Bettina Lyko, Quelle: Pressemitteilung SPD
Foto: pixabay
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