Seit gestern (14. Mai 2025) trägt die Stadtbücherei Haan einen neuen Namen: Sie heißt nun offiziell „Emil Barth Stadtbücherei Haan“. Im Eingangsbereich begrüßen neue Logos die Besucher – mit dem Namen eines Mannes, der in Haan geboren wurde und die Stadt mit seinem literarischen Werk geprägt hat: Emil Barth, geboren am 6. Juli 1900 in Haan, gestorben am 14. Juli 1958 in Düsseldorf.
Die Namensgebung verleiht der modernen Stadtbücherei nicht nur einen historischen Bezug, sondern auch eine inhaltliche Klammer: Schon seit Jahren beherbergt sie ein Archiv über den renommierten Schriftsteller und Lyriker. Damit erhält das kulturelle Gedächtnis der Stadt ein neues, sichtbares Zeichen.
Die Umbenennung geht auf einen gemeinsamen Antrag der CDU- und SPD-Fraktionen zurück, dem der Stadtrat im April 2024 einstimmig zugestimmt hat. Besonderen Dank spricht die auch dem Haaner Künstler Wolfram Schneider-Mombaur aus, der sich für die Erinnerung an Emil Barth engagiert – unter anderem mit dem Projekt „Emil Barth auf Schritt und Tritt“, bei dem Pflastersteine mit Zitaten des Schriftstellers im öffentlichen Raum verlegt wurden.
Mit der Schließung der Emil-Barth-Realschule war ein wichtiger Erinnerungsort aus dem Stadtbild verschwunden. Die Stadt sieht in der Namensgebung der Bücherei nun eine Gelegenheit, diese Lücke zumindest teilweise zu schließen. „Emil Barth gehört zu Haan – und soll im kollektiven Gedächtnis der Stadt lebendig bleiben“, heißt es aus dem Rathaus.
Zur feierlichen Eröffnung der umbenannten Bücherei kamen rund 40 Gäste. Der Literaturwissenschaftler und Barth-Kenner Frank Schablewski las ausgewählte Passagen aus dem Werk des Haaner Autors – darunter auch aus dem Band „Der Wandelstern“. Mit spürbarer Begeisterung sprach Schablewski über die Wirkung der Texte: „Gedichte sind immer eine Aufforderung, Dinge zu tun, die man sich abgewöhnt hat zu machen.“ Nicht nur mit diesen Worten lud er das Publikum ein, sich auf diese Einladung einzulassen.
Bericht/Foto: Bettina Lyko