Hildener Heide in Gefahr? Pflanzen auf der Roten Liste

Biologische Station sorgt sich wegen Austrocknung und Schäden in der Natur

Die Hildener Heide ist ein Naturparadies für Erholungssuchende. Doch die Artenvielfalt sei gefährdet, meint jetzt die Biologische Station im Kreis Mettmann. Das nahm die Hildener SPD zum Anlass, einmal bei der Stadtverwaltung nachzufragen: Was ist da los, und wie kann man gegensteuern?

 

Das wollen wir auch genauer wissen und fragen bei Elke Löpke, Leiterin der Biologischen Station in Baumberg, einmal nach.

Sie erklärt uns:

Die naturschutzfachlich wertgebenden Pflanzenarten seien gefährdet, z. B.

  • durch Nährstoffeinträge aus Atmosphäre – Austrocknung, Hundekot, Ablagerung von Schlagabraum
  • durch mechanische BeschädigungMountainbiking, Trittbelastung und Grabtätigkeiten von Hunden (v. a. am Sandberg)
  • durch Austrocknung der Moore und Bruchwälder – eine Folge des Klimawandels, der Bewaldung der Wassereinzugsgebiete und der Entwässerungsgräben
  • durch mangelnde Pflege von Sonderbiotopen – Hudewald, Heide

 

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So sah der Hildener Sandbergs vor ca. 30 Jahren aus, sagt Elke Löpke:
„Damals blühte die Besenheide flächig. Heute ist der Sandberg übernutzt und teils kahl.“

Foto: Biologische Station Haus Bürgel / Fotograf: Siegfried Woike

 

Wie macht sich das bemerkbar?

„Das bedeutet, dass viele Pflanzenarten, die hier noch vor 100 Jahren vorkamen, heute in ihren Vorkommen erloschen sind. Einstmals häufige und charakteristische Arten werden heute in den Roten Listen bestandsbedrohter Arten geführt.“

 

Und was sagt nun die Stadtverwaltung Hilden dazu?

Auf die Anfrage der SPD antwortet das Rathaus: „Die Stadtverwaltung Hilden kooperiert eng mit der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Mettmann und der Biologischen Station Haus Bürgel. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit werden Konzepte und Maßnahmenpläne für die Unterhaltung, Pflege und Verbesserung der Biotopen entwickelt und umgesetzt.

Als konkrete Beispiele der Biotoppflege sind die Rückvernässung von Feuchtstandorten, die Lichtstellung von verschatteten Biotopbereichen und die Schafsbeweidung der Trockenheide zu nennen.

Besonders stark vom Tritt der Waldbesucher und Hundespaziergänger geschädigte Bereiche werden eingezäunt, um eine Erholung der Biotope zu erreichen.“

 

Elke Löpke ergänzt dazu auf Nachfrage: „Es gibt zwar Bemühungen den negativen Trend aufzuhalten. In einem Maßnahmenkonzept ist die ökologische Bedeutung, die Gefährdungen und Maßnahmen beschrieben. Diese müssen in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Für Herbst/Winter sind Maßnahmen wie der Bau von Stauschwellen und Gehölzrodung zur Vernässung von Moorbereichen geplant. Oft fehlen aber die finanzielle Mittel. Außerdem gibt es häufig Interessenkonflikte zwischen naturschutzfachlicher Interessen, Forst- und Landwirtschaft sowie der Naherholung.“

 

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Klingt alles etwas vage

Und wer durch die Hildener Heide flaniert, wird die benannten Schäden vielleicht nicht direkt wahrnehmen. Denn trotz allem ist es immer noch eine wunderschöne Augenweide. 

 

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Also am besten folgendes beherzigen: Wir alle können unseren Beitrag dazu leisten, dass die Hildener Heide eine idyllische Landschaft bleibt…

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Titelfoto: anzeiger24.de / Iris Bock-Cramer/Pixabay

 


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