Doch zur Kirmes könnte sie geschlossen bleiben …
Die gute Nachricht vorab: Sie ist da, die neue öffentliche City-Toilette. „Nach 12 Jahren haben wir die Toilette, die wir 2010 beantragt haben“, unterstreicht Karlo Sattler vom Seniorenbeirat der Stadt Haan wissend, dass dies ohne die Pandemie nicht der Fall wäre. Der Umstand, dass es bereits im ersten Lockdown (März 2021) keine Möglichkeit in der Stadt gab, die Notdurft zu verrichten, hat Verwaltung und Politik zum Handeln bewegt. Heute wurde das Toiletten-Häuschen der Presse vorgestellt. Doch anders als angekündigt steht noch nicht fest, ob die neue Toilettenanlage zur Kirmes überhaupt betrieben wird, erklärten Torsten Fischer vom Tiefbauamt und die städtische Pressesprecherin Sonja Kunders gegenüber der Presse: Entweder es gibt an den Kirmestagen ein Reinigungsteam vor Ort oder die Toilette bleibt zum Volksfest zu. Für so ein extrem hohes Aufkommen ist die neue Toilette nicht vorgesehen. Da davon auszugehen ist, dass sich die Menschen während der Kirmeszeit die Tür regelmäßig gegenseitig aufhalten, kann die Toilettenanlage nicht die Selbstreinigung starten, die normalerweise automatisch nach jeder Nutzung erfolgt.
Auch der installierte Notrufknopf funktioniert aktuell noch nicht. Neben der dafür erforderlichen Installation einer SIM-Karte muss auch die Aufschaltung noch geklärt werden. Ein kleiner Nachteil ist: Für einen Toilettengang müssen 50 Cent in Münzen (10, 20, 50 Cent und 1 Euro Stücke möglich) eingeschmissen werden. Wer zuviel in den Geldschlitz steckt, bekommt kein Wechselgeld zurück. Eine bargeldlose Zahlung mittels Karte ist nicht möglich. Auch der außen installierte Trinkwasser-Anschluss kann noch nicht genutzt werden. Aber das Wichtigste ist, die Toilettennutzung funktioniert schonmal! Und das ist gut so.
175.000 Euro wurden dafür ins Rennen geworfen. Wer jetzt denkt, das ist viel, dem kann Jens Gabe vom Betriebshof nur sagen: In Düsseldorf wird heute eine ganz ähnliche Toilette in einem Park eröffnet − für 285.000 Euro.“ In Haan kommen monatlich geschätzte 3.000 Euro Wartungs- und Reinigungskosten dazu. Damit wurde das Düsseldorfer Unternehmen Hering Sanitärkonzept beauftragt, das täglich einmal vor Ort diese Kontrollen/Arbeiten übernimmt.
Im Dezember 2021 erfolgte die Auftragsvergabe und seid wenigen Tagen ist die Toilette für alle zugänglich. Menschen mit Behinderungen haben größtenteils bereits einen Generalschlüssel für solche öffentlichen Anlagen oder können einen solchen beantragen. Alle anderen Zahlen für die super moderne technische Anlage − mit Fußbodenheizung, Urinal, selbstreinigendem senioren- und behindertengerechtem WC, Wickeltisch sowie Waschtisch (kontaktlose Wasseraktivierung, Seifennutzung, Handtrockner) − 50 Cent. 15 Minuten haben Nutzer*innen zur Verfügung, danach öffnet die Tür automatisch. Dies wird eine Minute vor Ende der Nutzungszeit durch ein Signal angekündigt.
Wer die öffentliche Toilettenstation nicht nutzen möchte, hat weiterhin die Möglichkeit, die Unternehmen in Haan aufzusuchen, die durch die Initiative des Seniorenbeirats als „Nette Toilette“ ihre WCs den Menschen zur kostenlosen Nutzung anbieten. Denn auch diese Aktion bleibt den Besuchern (m/w/d) erhalten.
Bericht/Foto: Bettina Lyko
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