Hat Haan einen „Hitzeaktionsplan“ für die Gartenstädtler*innen?

Der Klimawandel macht sich bemerkbar, an heißen Tagen steigen die Temperaturen auf weit über 30 Grad Celsius. Längere Hitzeperioden machen manche Stadtquartiere zu echten Hotspots. Für viele Menschen eine starke gesundheitliche Herausforderung, u.a. für Kinder, alte Menschen, Kranke, Menschen mit Behinderungen. Genau diese vulnerablen Gruppen sollen durch einen gezielten Hitzeaktionsplan geschützt werden. Die Stadt Mannheim hat hier Vorreiterfunktion übernommen, aber auch zahlreiche andere Städte ziehen nach. Wie sieht das in Haan aus? Immerhin ist es die Stadt im Kreis mit dem höchsten Anteil hochbetagter Menschen! Wir haben nachgefragt, ob die Stadtverwaltung bereits an einem Hitzeaktionsplan arbeitet, was dieser beinhaltet und falls nicht, ob es dazu einen Zeitplan gibt.

 

Tatsächlich gibt es diesen konkreten Hitzeaktionsplan wohl noch nicht, dennoch schon eine ganze Reihe von Maßnahmen, die in diese Richtung gehen. Im Fokus der Stadtverwaltung stehe vorrangig die mittel- und langfristige Planung einer klimaresilienten Stadt, beschreibt das Rathaus. Im Oktober will die Verwaltung dem Rat ein Klimaschutzkonzept vorlegen: „Eine Maßnahme, die wir vorschlagen werden, ist, eine zum Großteil geförderte Stelle „Klimawandelanpassung“ einzurichten mit dem Ziel, die für Haan passenden Maßnahmen zu finden, mittels eines Konzepts auf den Weg zu bringen und in Teilschritten umzusetzen“, erklärt die Pressesprecherin Sonja Kunders.

Das soll die Hitze in Haan erträglicher machen

„Als kleine aber wirkungsvolle Maßnahme hat die Stadt Haan bereits – in Kooperation mit den Stadtwerken – vor einiger Zeit Trinkwasserspender in der Innenstadt, vor dem Stadtbad und am Alten Markt aufgestellt“, erläutert Pressesprecherin Sonja Kunders. 

 

Auch insbesondere das Baudezernat beschäftigt sich intensiv damit, dieses Thema bereits jetzt in allen Planungsprojekten im Hoch-, Straßen- und Freianlagenbau mitzudenken: „Der innerstädtische Baumbestand und die Grünanlagen sowie die Brunnen am Alten und Neuen Markt bilden eine gute Basis, die es zu sichern und Richtung Klimaanpassung zu entwickeln gilt mit dem Ziel, eine grüne und blaue Infrastruktur für die Stadt aufzubauen, um auch langfristig die Aufenthaltsqualität in der immer heißer werdenden Innenstadt zu sichern. Dazu gehört z.B. auch, bereits bestehende Elemente im Innenstadtbereich (d.h. Wasser und Bäume/Pflanzen) in die Planungen einzubinden, kann man doch aktuell in Zusammenhang mit den Veranstaltungen des Haaner Sommers sehen, wie wichtig Brunnenanlagen für die Kühlung der Umgebung, aber auch als Aufenthalts- und Spielort sind.“

 

Außerdem ist geplant:

  • Zukunftbaumarten sollen gepflanzt werden, die sich auch mit den schwierigen Standortbedingungen in der Stadt zurechtkommen. 
  • Größere und − wo der Standort es zulässt − auch mehrstämmige Bäume (höhere Blattmasse) sollen gepflanzt werden.  
  • Standortsanierungen werden zum Überleben der Bäume nötig sein.
  • Die Bepflanzung der öffentlichen Beet- und Grünflächen wird sich ebenfalls anpassen müssen, um Hitzeperioden zukünftig besser Stand zu halten, das Stadtklima positiv zu beeinflussen, aber auch, um verantwortungsbewusst mit der Ressource Wasser umzugehen. Gute Beispiele dafür, die neu beplanten Staudenbeete am Kreisel Nord- und Flurstraße, die sich – da an den Standort angepasst – ohne größere Wassergaben gut entwickelt haben.
  • Weitere Projekte sind z.B. geplante Bauminseln aus Zukunftsbäumen, deren Kronen als schirmartiges Blätterdach vorgezogen sind und voraussichtlich im Herbst/Winter auf dem Schulhof des Gymnasiums eingepflanzt werden, um ab dem nächsten Frühjahr für eine aktive Verschattung auf dem Schulhof zu sorgen. 
  • An der Grundschule Mittelhaan wird derzeit das mit 480.000 Euro geförderte Modelprojekt umgesetzt, bei dem ein Teil des Schulhofs ergänzend mit einer schattenspendenden Pergola als „grüne Klassenzimmer“ gestaltet wird  

 

„Aber auch jede Bürgerin/jeder Bürger kann einen sehr wichtigen Beitrag dazu leisten, unsere Stadt klimaresilient aufzustellen. So informieren wir z.B. mit dem Programm Grün statt GRAU – Die Vorteile naturnaher Vorgärten / Gartenstadt Haan über den Vorteil naturnaher Vorgärten. Gerne weisen wir auch nochmal auf die städtische Förderung von Dachbegrünungen hin:  Stadt Haan fördert Vorhaben zur Begrünung von Dächern / Gartenstadt Haan„, betont Sonja Kunders. 

 

Natürlich gibt es auch schon jetzt auf der Internetseite der Stadt Informationen des Umweltbundesamtes Tipps gegen die Sommerhitze / Gartenstadt Haan.

 

Bericht/Foto: Bettina Lyko

 

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