Ein grausames Virus: Die Kaninchenpest betrifft längst nicht nur Wildkaninchen

In Düsseldorf sind immer mehr Haustiere betroffen! Wie ist es im Kreis Mettmann?

Es ist ein erschreckendes Bild, wenn Kaninchen an Myxomatose − bekannt als Hasenpest − erkranken. Längst sind davon nicht mehr nur Wildtiere betroffen, sondern die Fälle infizierter Haustiere steigt. Die Kaninchen haben anfangs leicht geschwollene Augen, die an eine Bindehautentzündung erinnern, vereinzelt weisen sie Pocken auf, bekommen rote und geschwollene Ohren, einen geschwollenen Mund und angeschwollene Genitalien. Der Zustand verschlimmert sich in den meisten Fällen rasant − Schluckbeschwerden und Atemnot kommen dazu. Die Prognose ist in den wenigsten Fällen gut: Auch geimpfte Kaninchen versterben leider zum Teil an dem Pockenvirus − auch wenn ihre Prognose deutlich besser ist als bei ungeimpften Tieren, wie Myxomatose Erfahrungsberichte in der gleichnamigen Facebook Gruppe widerspiegeln.

 

In Düsseldorf steigen die Fälle betroffener Haustiere in diesem Jahr deutlich an: Vermutet wird u.a. das Myxomatose nicht nur durch den direkten Kontakt zu anderen Kaninchen übertragen wird, sondern auch durch Insekten (u.a. Stechmücken und -fliegen), durch kontaminiertes Futter oder kontaminierte Kleidung.


 

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Ein qualvolles Leiden

Die Besitzerin von Kaninchen April (Foto) kämpft ums Überleben ihres anderthalbjährigen Zwergwidders. Die Erkrankung kam aus dem Nichts. Sie bemerkte an einem Abend eine Pocke am Ohr und leicht geschwollene Augen. April war aber noch absolut fit und kaninchenfrech wie immer. Schon am nächsten Tag verschlimmerte sich die Lage und der Weg zum Tierarzt klärte auf und machte Angst. Ihr Düsseldorfer Tierarzt informiert auf seiner Internetseite über die Erkrankung: So wie bei vielen seiner Kollegen haben sich auch in seiner Praxis Myxomatose-Fälle in den letzten Wochen stark gehäuft. „Täglich werden bis zu 10 (!) erkrankte Tiere zu uns gebracht. Je nach Fortschritt der Krankheit müssen die Tiere von ihrem Leiden erlöst werden oder es kann noch ein Therapieversuch unternommen werden. Nur wenige Therapieversuche führen zur erhofften Heilung.“ Wie der WDR berichtet, wütet die Kaninchenpest auch im Rhein-Kreis Neuss. Auch hier heißt es: „Zehnmal so viele Erkrankungen wie sonst.“ 

 

Da ein Virus selten vor Stadtgrenzen halt macht, haben wir im Kreis Mettmann nachgefragt, ob die Kaninchenpest auch hier verstärkt vorkommt: „Derzeit haben wir keine Hinweise auf Myxomatose-Fälle im Kreis. Allerdings ist die Kaninchenpest auch nicht anzeige- oder meldepflichtig. Grundsätzlich rät das Veterinäramt: Hygiene beachten (Stall ausmisten, etc.). Auch eine Impfung der Kaninchen ist zu empfehlen“, beschreibt Daniela Hitzemann. 

 

Für die Halter*innen, deren erkrankte Kaninchen eine Chance haben, beginnt zumeist ein langer, zeitintensiver Weg. Die Verabreichung von Antibiotika, Schmerzmittel, Hustenstiller, Inhalation und mehr stehen zum Teil mehrmals täglich an. Die psychische Belastung für die Halter*innen ist groß, da die Tiere den Infekt mit all seinen Schattenseiten durchlaufen müssen. 

 

Myxomatose, die für Mensch und andere Haustiere ungefährlich ist, ist besonders heimtückisch: „In der Geschichte wurde sie häufig eingesetzt, um Überpopulationen mit Wildkaninchen zu reduzieren. …“, beschreibt die Internetseite Kaninchenwiese

 

Text/Foto: Bettina Lyko


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