Wurde das Ministerium von der Schließung des Haaner Krankenhauses überrascht?

Haaner Delegation zu Gesprächen im Gesundheitsministerium

Der sprichwörtliche PingPong Ball in der Schuldzuweisung, wer die angekündigte Schließung des Haaner Krankenhauses zu verantworten hat, wird wohl noch eine Weile weiter hin und her gespielt: Das Ministerium oder die Kplus-Gruppe selbst? 

 

Gestern zumindest war nachdem die Haaner Bürgermeisterin Dr. Bettina Warnecke Informationen von Gesundheitsminister Laumann erhalten hatte eine Delegation aus Vertreter*innen der Haaner Politik und Verwaltung im NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales, wo die Delegation nochmal die Notwendigkeit zum Erhalt des Haaner Klinikstandortes deutlich gemacht habe, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung aus dem Rathaus. Dabei hätten Vertreter des Ministeriums den Prozess der aktuellen Krankenhausplanung für NRW erläutert, „in der den Krankenhäusern bestimmte Leistungsgruppen zur Spezialisierung zugeteilt werden. Auf konkrete Rückfrage aus dem Kreis der Teilnehmenden betonte das Ministerium, dass dem Haaner Krankenhaus mit Bescheid etliche Leistungsgruppen zugewiesen wurden, welche Basis für eine wirtschaftlich stabile Zukunft sein können. Die wirtschaftliche Belastbarkeit dieses Leistungsspektrums wurde von externen Unternehmensberatungen bestätigt. Es gab von Ministeriumsseite keinen Anlass für die völlig überraschende Verkündung der Schließung der Krankenhäuser in Hilden und Haan“, beschreibt die Stadtverwaltung in der Pressemitteilung und ergänzt, dass es wohl einen interessierten Träger für die Übernahme des Krankenhauses in Hilden gebe, aber leider noch nicht für das Krankenhaus in Haan!

 

Das Ministerium ließ nach Aussage der Stadt erkennen, dass das Land NRW mit beiden Krankenhäusern plane und „für die einsame, nicht nachvollziehbare Entscheidung der Kplus Gruppe, die Krankenhäuser zu schließen, keine Verantwortung trägt und keine Notwendigkeit sieht.“ Aber sobald ein neuer Träger für das Haaner Krankenhaus gefunden wäre, würde die aktuelle Krankenhausplanung entsprechend weiterverfolgt. 

 

Besondere Herausforderung ist dabei zweifelsohne die kurze Frist bis zur Schließung der Krankenhäuser.

 

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Planung des Rettungsdienstes

Das der Bedarfsplan für den Rettungsdienst ohne das Haaner Krankenhaus völlig neu konzipiert werden müsste, bedarf keiner Erklärung: Dennoch machte die Delegation deutlich, dass dies eine kaum zu stemmende Aufgabe sei, angesichts der Kürze der Zeit und der zu erwartenden hohen Kosten, u.a. durch die Beschaffung neuer Rettungsfahrzeuge. „Die Planung zur Versorgung der stationären und ambulanten Patientinnen und Patienten ist angelaufen.“

  

Bürgermeisterin Dr. Bettina Warnecke bilanziert: „Trotz einer klaren Auftragslage durch das Land und trotz der klar erkennbaren Bedürfnisse der Haanerinnen und Haaner hat die Kplus-Gruppe ohne Not eine Entscheidung getroffen, welche zu großer Verunsicherung geführt hat und die möglicherweise schon allein dadurch nicht mehr rückgängig zu machen ist, dass die Mitarbeitenden sich bereits bei anderen Krankenhäusern bewerben und dort Arbeitsverträge unterschreiben. Gerade die Kürze des zur Rettung der Krankenhäuser noch verbleibenden Zeitfensters macht es uns allen extrem schwer. Aber wir werden in den nächsten Tagen noch verschiedene Gespräche mit den Verantwortlichen führen und nicht kampflos aufgeben.“

 

Infos: Stadt Haan, Fotos: pixabay, Collage: anzeiger24.de

 

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