
Im Jugendhilfeausschuss der Stadt Haan sei es laut WLH Bericht zu deutlicher Kritik an der Verwaltung gekommen. Nach Darstellung der Fraktion klafften insbesondere bei der Kita Am Sandbach Selbstbild der Verwaltung und die Erfahrungen der Eltern auseinander. Thema waren sowohl die Kommunikation als auch die Betreuungssituation vor Ort.
Zahlreiche Eltern waren als Zuhörer anwesend. Die Vertreterin des Elternbeirats der Kita Am Sandbach habe in einer Sitzungsunterbrechung von massiven Personalausfällen berichtet, zudem fehle es an Führung. Insgesamt litten Kinder und Eltern wohl unter viel Personalausfall und ständig wechselnden Bezugspersonen für die Kinder.
Nach Angaben der WLH-Fraktion blieben darüber hinaus zahlreiche Fragen der Fraktionen von SPD, GAL und WLH unbeantwortet. In der Folge brachte die SPD-Fraktion einen Antrag ein, mit dem verhindert werden sollte, dass die Verwaltung eine vorläufige Schließung von Gruppen der Kita Am Sandbach eigenständig umsetzt. Der Antrag lautete:
„Die vorgesehene vorläufige Schließung der Gruppenform I in der Kita Am Sandbach wird nicht umgesetzt.“
Die Verwaltung hatte laut WLH die Maßnahme als „Geschäft der laufenden Verwaltung“ eingeordnet und wollte Fachausschuss und Rat lediglich informieren. Nach einer fraktionsübergreifenden Diskussion in der Sitzungsunterbrechung wurde der SPD Antrag mit sechs Stimmen angenommen; Zustimmung kam dabei von SPD, WLH, GAL, FDP und AfD.
Die WLH-Fraktion erneuerte in diesem Zusammenhang ihre Forderung nach einer Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses (HFA) Ende Januar 2026. Bereits eine Woche zuvor sei diese beim Bürgermeister beantragt worden. Ein zentraler Punkt soll die „Prüfung der Möglichkeiten zur interkommunalen Zusammenarbeit“ sein.
Im Jugendhilfeausschuss sei deutlich geworden, dass die Verwaltung mögliche Kooperationen mit Nachbarstädten im Bereich der Kitabetreuung bislang nicht geprüft habe – obwohl es dort teilweise erhebliche Versorgungsengpässe gebe. So fehlten in Hilden laut Berichten rund 200 Kita-Plätze im Ü-3- und U-3-Bereich.
Die WLH-Fraktion zeigte sich daher unverständlich gegenüber dem Vorhaben, eine städtische Kita schließen zu wollen, obwohl Nachbarkommunen ihren Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung kaum erfüllen könnten. Stattdessen fordert die Fraktion Gespräche und gegenseitige Unterstützung auf interkommunaler Ebene.
Abschließend appelliert die WLH an den Bürgermeister, bis Ende Januar 2026 alle angeforderten Daten sowie erste Gesprächsergebnisse mit Nachbarstädten vorzulegen. Eine kinderfreundliche Kommune mit geplanten Neubaugebieten in Gruiten, der Haaner Innenstadt und Unterhaan dürfe keine Kita schließen, sondern müsse „kreative Ideen entwickeln, um ggf. zeitlich begrenzte Überkapazitäten zu kompensieren“.
Infos: WLH Fraktion, Symbolfoto + Bearbeitung anzeiger24.de: BL
Weitere Nachrichten aus Haan gibt es unter www.anzeiger24.de/haan/news/
Du hast einen Tipp, eine Anregung, zu welchem Thema wir einmal recherchieren sollten?
Schreib uns an presse@anzeiger24.de. Deine Zuschrift wird streng vertraulich behandelt!

