Laut immoscout24.de stehen rund 13 Wohnungen leer
Seit vergangener Woche sorgt eine Äußerung des NRW-CDU Generalsekretärs Paul Ziemiak in der ZDF-Talkrunde Markus Lanz für Unruhe. Ziemiak erklärte, dass in Iserlohn aufgrund mangelnder Unterbringungsmöglichkeiten private Wohnungen beschlagnahmt würden. Wie sieht die Situation in Haan aus? Wir haben bei der Stadt nachgefragt.
Beschlagnahme theoretisch möglich, aber praktisch …
Grundsätzlich sei eine Beschlagnahme möglich, teilt die Stadt auf Anfrage mit. Allerdings nur: „Wenn nachgewiesen werden kann, dass zuvor alle anderen Freiflächen, leerstehenden Gebäude und Gewerbeobjekte hinsichtlich einer Nutzung überprüft worden sind. Und damit sind wirklich alle auch nur im entferntesten denkbaren Unterbringungsmöglichkeiten gemeint“, gibt Pressesprecherin Sonja Kunders weiter und beschwichtigt: „Es kommt tatsächlich fast nie zu Enteignungen. Dies kann in Einzelfällen gelingen, wenn die Eigentümer dem zustimmen. Die fälligen Entschädigungszahlungen sind üblicherweise höher als reguläre Mietkosten. Dieser Ansatz wird in Haan nicht verfolgt, weil derzeit dank einer intensiven und gezielten Suche sehr interessante Objekte für eine Interims-Unterbringung im Gespräch sind.“
Wie viele Migranten kann Haan noch unterbringen?
Stand heute sind noch 33 Plätze in den städtischen Unterkünften frei. Kurzfristig sind jedoch weitere externe Möglichkeiten geschaffen worden.
Viel „Luft“ ist also nicht mehr.
Und wie sieht es auf dem Wohnungsmarkt aus?
Laut immoscout24.de gibt es in Haan derzeit knapp 13 leere Wohnungen. In der Praxis dürften es natürlich mehr sein, weil nicht alle Wohnungen über das Internetportal zur Vermietung angeboten werden. Das digitale Angebot reicht von der 1-Zimmer Wohnung ab 300 Euro bis zum Penthouse für gut 1.500 Euro. Bleibt zu hoffen, dass die aktuellen Unterbringungsmöglichkeiten ausreichend sein werden.
Bericht: Walter Thomas, Fotos: pixabay, Bearbeitung: anzeiger24.de