Treibt airbnb die Mieten in Haan nach oben?

Wenn „Ferienwohnungen“ normale Mietwohnungen verdrängen

airbnb betreibt eine Online-Plattform, über die private Unterkünfte weltweit zeitweise vermietet werden können. Die Grundidee: Wer seine Wohnung gerade nicht nutzt – etwa während eines Urlaubs – kann sie in dieser Zeit an andere vermieten.

Inzwischen nutzen jedoch viele Wohnungs- und Immobilienbesitzer airbnb als eigenes Geschäftsmodell, denn die kurzfristige Vermietung über die Plattform bringt oft mehr ein als eine dauerhafte Vermietung.

Wir haben uns angesehen, wie sich das in Haan entwickelt hat.

 

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Angebot von airbnb so hoch wie normale Mietwohnungen

Wer bisher dachte, dass es airbnb in Haan gar nicht gibt, liegt falsch. Aktuell (Zweite Maihälfte) werden 18 Wohnungen im 1- bis 2-Zimmer-Bereich über Airbnb angeboten, das ist die typische Größe nachgefragter Unterkünfte. Die Zahl liegt deutlich über dem Angebot des vorletzten Jahres. Auf Immoscout sind derzeit vergleichbar nur sieben Wohnungen angezeigt.

Das heißt: bereits sieben von zehn der freien Wohnungen stehen für normale Anmietung nicht mehr zur Verfügung.

 

So profitieren airbnb Vermieter von der Kurzzeitvermietung

Die Preise auf airbnb schwanken stark: Ein einfaches Zimmer gibt es ab 73 Euro pro Nacht. „Gastgeberin Isabel“ bietet dafür immerhin eine 2-Zimmer-Wohnung mit Blick in den Garten. Die Historische Breidenmühle ist für 168 Euro im Angebot. „Gastgeber Tim“ bietet in dem historischen Baudenkmal von 1544 ein Schlafzimmer für vier Gäste. Hochgerechnet auf einen Monat bedeutet das: Das günstige Zimmer kostet bringt bei Vollvermietung über 2.190 Euro, die Breidenmühle kommt auf mehr als 5.000 Euro.

Das sind Summen, die mit einer regulären Dauervermietung nicht erreichbar sind.

 

Ist airbnb schädlich für den lokalen Wohnungsmarkt?

Fest steht, airbnb verdrängt Mietwohnungen und führt damit zu einer Verknappung des Angebotes.

Eine Verknappung bedeutet letztlich steigende Mieten. Zudem kann ein hohes Maß an airbnb Vermietungen dazu führen, dass die ansässige Stammbevölkerung verdrängt und das soziale Gefüge geschwächt wird – weil Wohnungen vermehrt an „Touristen“ statt an langfristige Mieter vergeben werden und so die Nachbarschaft an Stabilität und Zusammenhalt verliert.

 

Zahlreiche Städte im In- und Ausland haben bereits darauf reagiert, airbnb verboten oder eingeschränkt. Davon dürfte Haan aber noch weit entfernt sein.

 

Bericht: Walter Thomas

 


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