Tiefrote Zahlen bei Rheinbahn – hohe Verluste und Investitionen

Steigende Preise, Krankheitsfälle und neue Fahrzeuge belasten das Geschäft

Ob Nah- oder Fernverkehr: Der Betrieb eines Öffentlichen Bus- und Bahnunternehmens sind oftmals ein Verlust- und Zuschuss-Geschäft. Erst recht, wenn die Kosten davonfahren, gleichzeitig aber die Verkehrswende gelingen soll. Das wird einmal mehr beim Geschäftsbericht der Rheinbahn AG deutlich: Das Jahr 2023 schloss mit einem negativen Ergebnis in Höhe von -98,5 Millionen Euro ab – aber: immerhin rund 8 Millionen Euro weniger Verlust im Vergleich zum Vorjahr (-106,8 Millionen Euro).

Die 810 Fahrzeuge und 3.513 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beförderten 172,5 Millionen Fahrgäste – in 2022 waren es allerdings 173,3 Millionen.

 

Weitere Zahlen:

  • Abos (ohne Sozialticket): 253.400 (2022: 180.700)
  • Deutschlandticket-Inhaberinnen und -Inhaber: 237.700
  • Fahrgeldeinnahmen: 198,1 Mio. Euro (2022: 171,4 Mio.)
  • Kostendeckungsgrad (inklusive Rettungsschirm): 78 Prozent (2022: 73,8 Prozent)

 

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Digitalisierung, Ökostrom, Generationenwechsel – Wie sieht die Zukunft des Nahverkehrs aus?

„Im vergangenen Jahr haben wir den Fahrplan trotz sehr hoher Krankenstände aufrechterhalten“, erklärt Annette Grabbe, Sprecherin des Vorstands, Arbeitsdirektorin und Finanzvorständin. Aber: „Unser verbessertes Jahresergebnis darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die finanzielle Lage in den nächsten Jahren angespannt bleiben wird.“

 

Hohe Energiepreise, steigende Personalkosten, „dringend notwendige Investitionen in neue Fahrzeuge“, Digitalisierung und Infrastruktur werden das Geschäft „mittelfristig belasten“, so Grabbe. „Dennoch führt kein Weg an einem noch leistungsfähigeren, moderneren und für die Menschen attraktiveren Nahverkehr vorbei, wollen wir die Klimaziele im Verkehrsbereich erreichen.“

 

Seit 2022 werden die Bahnen, E-Busse und die Infrastruktur mit Ökostrom versorgt, ergänzt Rheinbahn-Vorstand Michael Richarz: „Bis 2035 werden wir unsere gesamte Busflotte auf emissionsfreie Antriebe umstellen. Damit einher geht der Um- und Neubau unserer Betriebshöfe. Unsere Mitarbeitenden müssen für die neuen Technologien und Anforderungen ausgebildet werden.“

 

Die Nahverkehrsunternehmen könnten die notwendigen Finanzmittel jedoch nicht selbst erwirtschaften, und die Spielräume der kommunalen Haushalte geraten an ihre Grenzen, erläutert der Vorstand weiter und erwartet von der Bundes- und Landespolitik „unkomplizierte und umfassende finanzielle Lösungen, um die Klimaziele im Verkehrsbereich im Rahmen einer nachhaltigen Mobilitätswende zu erreichen.“

 

Der gesamte Unternehmensbericht 2023 ist unter www.rheinbahn.de/unternehmensbericht-2023 abrufbar.

Bericht: Achim Kaemmerer
Archivfoto: anzeiger24.de

 


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