Notunterkunft Adlerstraße wurde nicht gebraucht

Ungenutzt wird die Sporthalle wieder zurück gebaut

Die Notunterkunft (NUK) in der Sporthalle Adlerstraße, dessen Errichtung der Rat Ende März 2022 auf Grund der Einschätzung der damaligen Lage beschlossen hatte, kann jetzt rückabgewickelt werden. Die Notunterkunft wurde nie bezogen. Seit heute werden die Einrichtungsgegenstände abgebaut und die versiegelte Bodenabdeckung wird wieder entfernt. Nach einer Grundreinigung soll die pünktliche Übergabe der Sporthalle an die Vereine nach den Sommerferien erfolgen. 

 

Noch im Februar 2022 − als der Krieg in der Ukraine begonnen hatte − sah es ganz anders aus: Nur wenige Tage später trafen erste Kriegsvertriebene in der Gartenstadt ein. Die Stadtverwaltung reagierte sofort und richtete umgehend einen Stab für außergewöhnliche Ereignisse unter Leitung der Bürgermeisterin Dr. Bettina Warnecke ein. Alle, die es mitverfolgt haben, erinnern sich an das großartige Engagement vieler Haaner*innen, die in ihren Privatunterkünften geflüchtete Menschen aufgenommen haben: Natürlich kamen auch städtische Unterkünfte zum Einsatz. „Aufgrund der Analyse der damaligen Datenlage im März wurden 50 verschiedene Aufnahmeszenarien erstellt. Demnach war in der zweiten April-Hälfte mit einem starken Anstieg der Zuweisungen zu rechnen. Die Notunterkunft wurde vom Rat auf Empfehlung des Stadtverwaltung beschlossen: Etagenbetten, Matratzen, Bettzeug und Bettwäsche wurden bestellt, der Hallenboden der Sporthalle Adlerstraße wurde mit OSB-Platten belegt. Amtshilfe kam vom Technischen Hilfswerk, das Betten aufstellte, Bierzeltgarnituren, Geschirr und Besteck kostenlos zur Verfügung stellte. Vom Deutschen Roten Kreuz wurden Fluchttreppen angemietet und eingebaut. Zur weiteren Ausstattung kamen Waschmaschinen, Trockner, Wickelkommoden etc. Für die Betreuung war eine Kooperation mit dem Malteser Hilfsdienst und eigenem städtischen Personal geplant. Auch der Schul- und Vereinssport musste anders gestaltet werden. 

 

„Folgerichtig“ bezeichnet die Stadt, dass der Rat in seiner Sitzung am 21. Juni entschieden hat, die NUK rückabzuwickeln und die Einrichtungsgegenstände einzulagern − unter Beobachtung der Lage. „Je nach weiterer Entwicklung kann die Stadt flexibel reagieren, weil grundsätzlich die gesamte Infrastruktur vorhanden ist und Notfallpläne vorliegen“, heißt es aus dem Rathaus. 

Die Arbeiten sind im Gange, mit „großartiger Unterstützung“ der Handballer vom DJK Unitas sowie den Unternehmen Metallbau Blau und der Raddatz Gebäudereinigung. „Die Stadtverwaltung dankt für die enorme Unterstützung in dieser schwierigen Zeit. Diese Hilfe hat Zeit und Geld gespart.“

 

Infos: Stadt Haan, Archivfoto: Bettina Lyko

 

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