Abbildzüchtungen des Auerochsen kriegen Zuwachs
Die Hegemeister Markus Schink und Bastian Pulst vom Eiszeitlichen Wildgehege Neandertal hatten am 12. Juni 2024 eine besondere Aufgabe: Sie fuhren zur Biologischen Station Rieselfelder Münster, um Heckrind Rorman abzuholen. In Münster war der Bulle mit der stationseigenen Rinderherde dafür verantwortlich, dass in dem europäischen Vogelschutzgebiet durch die Beweidung kurzrasige Flächen entstehen, die von Vögeln zur Nahrungssuche genutzt werden. Jetzt ist der zwei Jahre alte Stier im Neandertal zu Hause, wo er Teil der 23-köpfigen Rinderherde ist.
Für die Zucht muss der Bulle der Rinderherde im Wildgehege alle drei bis fünf Jahre verkauft werden. Rorman wurde von Hegemeisterin Hanna Walter gemeinsam mit dem Naturschutzverein Neandertal ausgewählt, um optimale Zuchtbedingungen zu schaffen. Sein Nachwuchs wird im nächsten Jahr erwartet. Wie beim Wisent hat der Bulle bei den Heckrindern keine Leitfunktion – er steht in der Herde weiter unten in der Rangordnung. „Die Kühe freuen sich trotzdem immer über den männlichen Neuzugang. Nur die Jungbullen können schon mal aufmüpfig werden“, weiß Hanna Walter. Gegen den größeren und schwereren Bullen hätten sie aber ohnehin keine Chance. Die Stiere würden sich in der Regel sehr gut im Neandertal einleben, das erste Aufeinandertreffen ist auch schon friedlich verlaufen. Für den gebürtigen Münsteraner, der das flache Land gewohnt ist, könnte das Bergische Land eine Überraschung sein, vermutet die Hegemeisterin. Aber das wird sich noch zeigen.
Seit dem 17. Jahrhundert gilt der Auerochse als ausgestorben. In den 1920er Jahren wurde ein robustes Rind gezüchtet, das im Aussehen dem ausgestorbenen Auerochsen ähnelte. Die „Auerochsen“-Zucht hat auch im Neandertal eine große Tradition. In den 1930er Jahren hielten die ersten „Auerochsen“ Einzug in das Wildgehege. Heute leben in der Herde etwa elf ausgewachsene Kühe, zusammen mit dem neuen Stier und den zehn Jungtieren. Auf den weiträumigen und abwechslungsreichen Flächen des Wildgeheges zeigen sie ein naturnahes Verhalten. Sie leben das ganze Jahr über im Freien. Schutz vor Regen, Schnee oder Sonne finden sie unter den Bäumen der bewaldeten Hänge ihres Geheges.
Quelle/Foto: Kreis Mettmann
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