Haaner Kirmes: „Hingucker:innen“ und „Luisa ist hier“ am Start

Zwei Maßnahmen für ein stärkeres Sicherheitsgefühl

Heute startet die Haaner Kirmes als Familienveranstaltung inmitten der City mit über 200 Schausteller*innen, die viel Vergnügen ermöglichen. Leider kann es bei solchen großen Festen mit viel Feierpotential auch zu Gewalt kommen. Wenngleich die Haaner Kirmes eher als friedlich einzustufen ist und meist ohne schlimme Nachrichten in diesem Bereich auskommt, ist Prävention wichtig und richtig. Die Stadtverwaltung weist gleich auf zwei Aktionen hin, die beide u.a. durch die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, Nicole Krengel, mit nach Haan geholt wurden. Das Jugendschutzprojekt Hingucker:in  unterstützt vom Jugendamt (insbesondere als Koordinatorin für den Erzieherischen Kinder- und Jugendschutz ⎻ Simona Berkholz ) sensibilisiert zu Gefahren von K.O.-Tropfen und „Luisa ist hier“ ist ein Hilfsangebot für Frauen und Mädchen bei sexueller Belästigung.

  

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„Hingucker:innen“

Inspiriert von den Nachbarkommunen Langenfeld und Erkrath, plant das Haaner Jugendamt das Jugendschutzprojekt Hingucker:in zur diesjährigen Haaner Kirmes erstmalig umzusetzen. Es zielt darauf ab, Jugendliche für die Gefahren durch die unfreiwillige Einnahme von K.O.-Tropfen bei öffentlichen Festen und in der Partyszene allgemein zu sensibilisieren und es greift das wichtige Thema der sexualisierten Gewalt auf. Die Teams, die auf der Haaner Kirmes unterwegs sind, tragen Warnwesten mit der Aufschrift Hingucker:in. Alle Hingucker:innen sind mit einer Tasche, ebenfalls mit Aufschrift, ausgestattet, die verschiedene Giveaways beinhaltet: Spikeys (Flaschenstopfen mit Strohhalmöffnung), Papierstrohhalme, Glasschutz mit Strohhalmöffnung (Abdeckungen für Trinkgläser), Flaschenöffner und Flyern mit Informationen zum Thema K.O.-Tropfen. 

 

Die Hingucker:innen sprechen Jugendliche, insbesondere Mädchen und junge Frauen, gezielt an, um sie auf das Thema K.O.-Tropfen aufmerksam zu machen und ihnen die verschiedenen Utensilien aus den Hingucker:innen Taschen anzubieten. Die Teams sind Ansprechpartner vor Ort und sollen auch ein Gefühl von Sicherheit vermitteln: „Wenn konkret Hilfe benötigt wird, kontaktieren die Hingucker:innen entsprechende Fachkräfte (z.B. Polizei oder Rettungsdienst).“ 

 

„Luisa ist hier“

Dieses Projekt gibt es seit der letzten Kirmes auch in Haan. Und es soll dauerhaft installiert werden, in Kooperation mit der örtlichen Gastronomie und aktuell auch mit den Kirmesschaustellern. Mit der Frage „Ist Luisa hier?“ können sich Frauen und Mädchen, die sich bedrängt fühlen, an das Personal wenden und bekommen unmittelbar und diskret Hilfe. Betroffenen Frauen und Mädchen wird mit dieser einfachen Frage aus einer unangenehmen oder bedrohlichen Situation herausgeholfen. Welche Hilfsmaßnahme im Anschluss getroffen wird – ob ein Taxi gerufen, Freund_innen gesucht oder der Hinterausgang genutzt werden soll – kann die Betroffene selbst entscheiden. Wichtig ist dabei, dass die Frau nicht schildern muss, was genau geschehen ist. Ihr wird geholfen – unabhängig von der Situationsbewertung Außenstehender.

 

Infos: Stadt Haan, Foto: Bettina Lyko

 

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