Gartenstadt bewirbt sich um Siegel: UN-Kinderrechtskonvention in drei Jahren umsetzen
„Die Gartenstadt Haan verpflichtet sich, die Rechte und Interessen von Kindern und Jugendlichen vor Ort zu stärken“, heißt es im Rathaus. Bürgermeisterin Dr. Bettina Warnecke hat dazu am Mittwoch, 2. Februar, eine Vereinbarung zur verbindlichen Zusammenarbeit mit dem Kinderfreundliche Kommunen e.V. unterzeichnet. Im nächsten Schritt will die Stadt einen Aktionsplan erstellen, um junge Menschen in Haan besser zu schützen, zu fördern und zu beteiligen.
Für den Aktionsplan, der innerhalb eines Jahres unter Beteiligung von Kindern und Jugendlichen entwickelt wird, vergibt der Verein das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“. Das Zertifikat erkennt den Willen der Kommune zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention an. „Es ist zudem Ausdruck einer Selbstverpflichtung der Stadt und Ansporn, die festgesteckten Ziele innerhalb von drei Jahren umzusetzen“, teilt die Stadtverwaltung mit. „Der von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragene Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. begleitet den gesamten Prozess.“
Haan ist nach Köln, Dormagen, Weilerswist, Brühl, Euskirchen und Schwelm die siebte Kommune aus Nordrhein-Westfalen, die dem Vorhaben „Kinderfreundliche Kommunen“ beitritt.
„Wichtige Grundlagen schon geschaffen, aber das reicht noch nicht“
Bürgermeisterin Dr. Bettina Warnecke: „Die Interessen junger Menschen haben wir in unserer Stadt bereits in den letzten Jahren in den Fokus gerückt, indem wir massiv in eine qualitativ hochwertige Bildung investieren und die Partizipation von Kindern und Jugendlichen in ihren Gremien unterstützen. Doch das reicht uns noch nicht: Wir möchten gern die Rechte, Interessen, Bedürfnisse und Wünsche von Kindern und Jugendlichen in unserer Stadt noch offensiver stärken und das Siegel ‚Kinderfreundliche Kommune‘ in den Händen halten.“
Anne Lütkes, Vorstandsvorsitzende des Vereins Kinderfreundliche Kommunen e.V. ergänzt: „Wir freuen uns sehr, dass die Stadt Haan Kinder und Jugendliche stärker fördern und sich unserem Programm anschließen möchte. Das Bestehen von Kinder- und Jugendparlamenten, die Beteiligung von Jugendlichen an der Entwicklung des Kinder- und Jugendförderplans sowie ein eigener Unterausschuss des Jugendhilfeausschusses zu Kinderrechten und Kinderschutz zeigen, dass Haan bereits wichtige Grundlagen für weitere Schritte zur strukturellen Verankerung der Kinder- und Jugendrechte gelegt hat. Mit großer Freude werden wir die Stadt Haan auf dem Weg zu mehr Kinderfreundlichkeit begleiten.“
Das Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ läuft vier Jahre und kann anschließend verlängert werden. Im ersten Jahr wird durch eine Bestandsaufnahme und durch Beteiligungsverfahren mit Kindern und Jugendlichen der Aktionsplan vorbereitet. Nach der Bestätigung des Aktionsplans durch den Gemeinderat prüft der Kinderfreundliche Kommunen e.V. den Aktionsplan und vergibt das Siegel für die folgenden drei Jahre.
Hintergrund
Seit zehn Jahren begleitet der Kinderfreundliche Kommunen e.V. Städte und Gemeinden bei der lokalen Umsetzung der Kinderrechte.
Über 40 Kommunen, die ihre Politik und Verwaltung auf Kinderfreundlichkeit ausrichten wollen, haben sich dem Vorhaben „Kinderfreundliche Kommunen“ angeschlossen – darunter, neben den sechs aufgeführten Kommunen aus Nordrhein-Westfalen, zum Beispiel Hanau, Potsdam, Regensburg, Stuttgart und Wolfsburg.
Das Vorhaben wurde 2012 in Deutschland ins Leben gerufen und basiert auf den internationalen Erfahrungen aus der Child Friendly Cities Initiative. Diese setzt sich seit 1996 international dafür ein, die Kinderrechte auf kommunaler Ebene zu verwirklichen. Das Vorhaben „Kinderfreundliche Kommunen“ wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Quelle: Pressemitteilung Stadt Haan/“Kinderfreundliche Kommunen“
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