Gendersprache: Quatsch oder Notwendigkeit?

Wenn aus Oma und Opa Opta und aus Tanten und Onkels Tonkels werden

Wahrscheinlich hat kein halbwegs intelligenter Mensch etwas gegen Chancengleichheit aller Geschlechter, auch oder gerade weil es derer mittlerweile drei gibt, nämlich männlich, weiblich und divers (m/w/d). Gendern soll Benachteiligungen aufgrund des Geschlechts abbauen und allen Menschen eine freie und selbstbestimmte Lebensgestaltung ermöglichen. Eine wirksame Maßnahme zur Gleichbehandlung der Geschlechter ist ein geschlechterbewusster Sprachgebrauch, kurz das Gendern.

 

 

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In der Sprache sollen männliche und weibliche Begriffe „neutralisiert“ werden

Sprachforscher haben herausgefunden, dass die deutsche Sprache, andere Sprachen übrigens auch, männlich dominierend sind (sog. generisches Maskulinum). Da aber Sprache das Miteinander aller Menschen bestimmt, muss, so die Ansicht der Gender Befürworter, die Sprache „neutral“ oder auf alle Geschlechter bezogen sein. Natürlich ist es keine Diskriminierung, wenn von „Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen“ die Rede ist. Gendergerechter wären aber „Mitarbeitende“! Möglich, vor allem im Schriftdeutsch, wären aber auch: Mitarbeiter/-innen, Mitarbeiter*innen, Mitarbeiter_innen und Mitarbeiterinnen.

Schon dieses kleine Beispiel verdeutlicht die enormen Verwerfungen unserer Sprache, wenn nur noch gegendert werden soll.

 

 

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Führt Gendern zu mehr Chancengerechtigkeit?

Diese Frage ist leicht zu beantworten: Das weiß niemand. Denn die konsequente Umsetzung der geschlechterneutralen Sprache wird Jahrzehnte dauern. Derzeit wird Gendern regelmäßig von einem Großteil der Bevölkerung abgelehnt. In einer aktuellen Stern TV Umfrage sprachen sich sogar über 93 % der Teilnehmer gegen das Gendern aus. Wie soll sich da der vermutlich gut gemeinte Wille eines sprachlich chancengleichen Miteinanders verwirklichen. Und: Wäre es nicht ausreichend, wenn wir, also diejenigen, die mit „Anderen“ Probleme haben, unser Verhalten anstatt die Sprache ändern?

 

Gendern würde Milliarden kosten

Aktuell ist Gendern (noch) nicht gesetzlich vorgeschrieben. Allerdings gibt es regelmäßig Vorstöße und in vielen Bereichen der Politik und des öffentlichen Lebens wird auch schon gegendert, so z.B. in den öffentlich rechtlichen Sendern. Würde Gendern zur Vorschrift, wäre dies mit Kosten in Milliardenhöhe verbunden. Denn alle Gesetze, Verordnungen und Vorschriften müssen umgeschrieben werden. Schulbücher und Lehrpläne würden sich ebenfalls ändern. Wer soll das bezahlen und warum?

 

 

Es lässt sich nicht alles gendern – ein paar kuriose Beispiele

„Man“ hat den Eindruck, dass die Gender Befürworter auch vor den kuriosesten Wortneuschöpfungen nicht zurückschrecken. Aber es gibt Wortverbindungen an denen sie sich die Zähne ausbeißen: Lehrerzimmer, Fahrerkabine, Fußballmannschaft sind nur einige Beispiele.

 

Wie steht ihr zum Gendern? Habt ihr auch Wortkombis, die von der Gender Gemeinde nicht zu „knacken“ sind? Schreibt uns an presse@anzeiger24.de oder als Kommentar bei Facebook.

 

Bericht/Bilder: Walter Thomas

 


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