Eine Mitfahrbank als Nachbarschaftshilfe

In Gruiten gibt es sie …

Edith Nutzke ist das Model auf dem Flyer zum Modellprojekt der Mitfahrbank, die in Gruiten heute nach jahrelanger Planung in Betrieb geht. Zwei Bänke wurden vorerst als jeweilige Fahrtziele installiert, die auch die eigentliche Strecke vom Supernah Parkplatz zur Gemeinschafts-Grundschule an der Prälat-Marschall-Straße 45 (Sportplatz / Elisabeth-Strub-Haus) deutlich machen. Der Grundschul-Standort soll aber nicht irreführend sein, denn die Mitfahrbank ist nur für Erwachsene vorgesehen, die hier Platz nehmen können, um von vorbeifahrenden Nachbarn oder Anwohnern aus Gruiten mit zu ihrem Wunschziel genommen zu werden – natürlich kostenlos. Gerade für ältere Menschen ein tolles Angebot, zumal dieser Weg vom Bahnhof ins Dorf Gruiten mit einer nicht zu unterschätzenden Steigung verbunden ist, wie alle vor Ort bestätigen konnten.

  

B-ckerei-Weirauch-BannersVW7IpzQBSu1j

 

Die Akteure der Initiative vom Runden Tisch Gruiten haben sich für diese neue Form der Nachbarschaftshilfe im Rahmen der Quartiersarbeit stark gemacht, wie Karlo Sattler als Vertreter des Seniorenbeirats und die vielen Anwesenden vor Ort deutlich gemacht haben. Schirmherrin ist die Bürgermeisterin Dr. Bettina Warnecke. Dabei sind sich alle einig, dass dieses Modell in Gruiten funktionieren wird: Hier kennt man sich und die Nachbarschaftshilfe ist ohnehin groß. Über 40 Vereine sind in dem und für den kleinen Ortsteil aktiv, hat Romy Becker von der katholischen Kirche überschlagen. Natürlich birgt die Mitfahrbank noch mehr Potential, z.B. das erfahren Sozialer Kontakte und die Möglichkeit, dass gerade ältere Menschen noch länger selbständig in ihrer gewohnten Umgebung leben können. Die Fahrt zum Arzt, zur Apotheke, der Einkaufsweg, etc. können so eigenständig umgesetzt werden – natürlich vorausgesetzt es gibt genug Chaffeure, die mitmachen.

  Haaner-Felsenquelle-BannerlBRMtyrBeQO71

 

2019 wurde dieses Projekt bereits beschlossen und wie Dr. Rolf Brockmeyer als Vorsitzender des Seniorenbeirats auf Nachfrage bestätigt hat, natürlich nicht ohne den Bedarf vorher abzuklären. Das sei u.a. an einem Stand beim Dorffest in Gruiten geschehen. Die lange Zeit bis zur Umsetzung ist wie so vieles dieser Tage Corona geschuldet und dem Bauprojekt der Grundschule, das die genaue Standortplanung für die Bank beeinträchtigt hat. Dank dem Betriebshof und der Bürgermeisterin habe es jetzt so unkompliziert geklappt: „ Wir machen jetzt einfach“, zitiert Karlo Sattler die Verwaltungschefin und Schirmherrin, die weiteres Potential für künftige Standorte sieht. Der Runde Tisch Gruiten wird sich neue Standorte überlegen, die von Rheinbahn und Co. so nicht erreicht werden. Letztendlich sind die Haltestellen auf den Schildern ohnehin nicht maßgeblich, denn sowohl Mitfahrer als auch PKW-Fahrer besprechen das Ziel unter sich. Wissenswert ist dabei, dass die Insassen über die KFZ-Haftpflichtvericherung mitversichert sind. Also, eine Win-Win Situation für alle!

 

Bericht/Fotos: Bettina Lyko