CDU geschockt über prekäre Krankenhaus-Situation

Christdemokraten wollen Schutzschirmverfahren abwenden

Mit der Überschrift „CDU setzt sich für den Erhalt des Haaner St. Josef-Krankenhauses ein“, wendeten sich die Haaner Christdemokraten an die Presse. Sie habe die Nachricht, dass die Kplus-Gruppe ein Schutzschirmverfahren beantragt hat und damit auch die „Zukunft des Haaner St.-Josef Krankenhauses auf Dauer nicht 100prozentig garantiert werden kann“ dazu veranlasst, dass die CDU-Fraktion Kontakt zu der Geschäftsführungsebene aufnehmen will: „Wir waren sehr erschrocken über diese Meldung. Unser Krankenhaus hat einen guten Ruf, sehr gutes und engagiertes medizinisches und pflegerisches Personal und spezialisierte Fachabteilungen mit hoher Reputation. In Haan wurden bis zu der Corona-Zeit „schwarze Zahlen“ geschrieben. Wir werden für den Erhalt „unseres“ Krankenhauses kämpfen“, wird Jens Lembke als Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion zitiert. Auch für Annette Braun-Kohl, die als Rats- und Kreistagsmitglied u.a. im Krankenhausausschuss 2 des Landschaftsverbandes aktiv ist, scheint diese Information neu: 

  

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„Dass die Sankt-Lukas-Klinik in Solingen-Ohligs zum Jahresende geschlossen werden soll, ist uns schon länger bekannt, genau wie der Umstand, dass die Neurologie mit ihrer für den gesamten Kreis Mettmann wichtigen Stroke-Unit zur Akutversorgung von Schlaganfallpatienten nach Hilden verlagert wird. Aber welche Abteilungen von Solingen nach Haan kommen sollen und dass der Klinikstandort Haan in Gänze in Gefahr ist, hat uns überrascht.“ 

 

Wie alle Krankenhäuser kämpft auch das Haaner mit steigenden Preisen für Energie, Lebensmitteln, Versicherungen, Personal. Durch den Mangel an Pflegekräften bleibt den Krankenhäusern häufig auch keine andere Wahl, als auf deutlich teurere Leihpflegekräfte auszuweichen. Prof. Edwin Bölke, selber Mediziner und Vorstandsmitglied im Gesundheitspolitischen Arbeitskreis der CDU NRW, sagt zu: „Wir werden alle Kontakte ins Gesundheitsministerium, zu unserem Landtagsabgeordneten Dr. Christian Untrieser und unserem Bundestagsabgeordneten, Dr. Klaus Wiener, einsetzen. Es darf nicht sein, dass unsere überdurchschnittlich alte Bevölkerung keine kurzen Wege zu einer Krankenhaus-Ambulanz, einer Diabetes-Abteilung oder ganz allgemein zu einer Regelversorgung hat. Momentan sind auch die Unikliniken in einer prekären Situation. Alle Unikliniken in Deutschland schreiben aktuell rote Zahlen und sind bisher nicht darauf vorbereitet, die Rolle einer Regelversorgung zu übernehmen. Wenn ein Krankenhaus der Regelversorgung wegfällt, wird es für die Haaner Bevölkerung sehr schwierig, zeitgerecht eine medizinische Versorgung zu bekommen. Es ist illusorisch zu glauben, dass Personal aus den Krankenhäusern, die geschlossen werden, sich an den Unikliniken bewerben. Vielmehr werden sich diese Berufsgruppen umorientieren und neue Betätigungsfelder suchen. Sie gehen dem Gesundheitssystem verloren. Deshalb drohen Verhältnisse wie in England, bei der lange Wartezeiten für viele Patienten an der Tagesordnung sind. Das Schutzschirmverfahren der Kplus-Gruppe darf jetzt nicht dazu führen, dass das Haaner Krankenhaus in die Mühle der Krankenhausreform gerät. Das wäre fatal für Haan.“

 

Infos: CDU Haan, Foto: pixabay

 

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