Warum die Apps der Verkehrsbetriebe nicht immer das beste Ergebnis bringen
Früher musste man Fahrpläne in Buchform durchstöbern, wenn man eine Bus- oder Bahnverbindung von A nach B benötigte. Heutzutage gibt es die ausgeklügelten Apps der Verkehrsbetriebe, die bequem eine Strecke errechnen.
Sehr praktisch – aber leider nicht immer verlässlich.
Ein Beispiel habe ich zuletzt erlebt: Ich brauchte eine Verbindung von Düsseldorf-Benrath nach Krefeld-Oppum. Eigentlich keine schwierige Sache.
Also werden die Daten ins System des VRR eingegeben: Start, Ziel, gewünschte Abfahrtszeit.
Das Ergebnis erstaunt – drei Optionen werden mir angezeigt…
Beinahe vier Euro zu viel gezahlt…
Über Duisburg; Fahrzeit: eine Stunde; Kosten: 13 Euro
Ganz schön lang und happig.
Und das wenn man bedenkt, dass man mit dem Auto gerade einmal eine halbe Stunde bräuchte und – laut Falk-Routenplaner – gerade mal für drei bis vier Euro Sprit verfahren würde.
Klingt nicht sehr attraktiv.
Über Köln; Fahrzeit: 1 ¼ Stunde; Kosten: 29,25 Euro
Da muss man wohl nicht drüber streiten, dass dieser Vorschlag ganz indiskutabel ist. Warum wird so etwas überhaupt angezeigt?
Die einfachste Lösung:
Über Düsseldorf Hbf; Fahrzeit: 44 Minuten. Zuerst mit der S6 zum Hauptbahnhof Düsseldorf, dort umsteigen in den RE10. Das geht ja und ist absolut akzeptabel.
Trotzdem muss ich mir die Augen reiben: Auch diese einfache Fahrt kostet saftige 13 Euro.
Wie kann das denn jetzt sein?
Ich teste eine Variante aus: Was kostet denn die Fahrt nach Krefeld Oppum vom Düsseldorfer Hbf aus? Antwort: 6,10 Euro.
Und wenn ich die 3 Euro dazu nehme, die eine einfache Fahrt von Benrath ins Düsseldorfer Zentrum kostet, dann komme ich auf einen Gesamtpreis von 9,10 statt 13 Euro.
Ist zwar umständlich, zahlt sich aber aus.
Das Beispiel zeigt: Auch die modernste Digitaltechnik kann nicht immer die beste und preiswerteste Lösung anbieten. Ein bisschen muss man schon selber mitdenken, wenn man nicht unnötig viel Zeit und Geld verausgaben möchte…
Bericht/Foto: Achim Kaemmerer
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