20 Jahre Integrationskurs: vhs-Landesverband richtet Integrationskonferenz aus

vhs Hilden-Haan bekräftigt Forderung nach verlässlicher Finanzierung der Integrationskurse

Zugewanderte sollen in Hilden und Haan gut Fuß fassen können. Dieses Ziel verfolgt das kommunale Integrationsmanagement in NRW. Und dieses Ziel verfolgt auch die Volkshochschule. Sie ist Hauptanbieterin von Integrationskursen, die es seit 20 Jahren in Deutschland gibt. Aus diesem Anlass veranstaltet der Landesverband der Volkshochschulen von NRW die in diesem Jahr bundesweit größte Integrationskonferenz unter dem Motto „Weiterbildung stärkt Zusammenhalt und Chancen in der Integration“. Sie findet mit mehr als 500 Teilnehmenden am 18. und 19. November 2025 in Köln statt. 

  

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Auch die vhs Hilden-Haan wird dort vertreten sein. vhs-Leiter Martin Kurth: „Die Integrationskonferenz soll ein starkes Signal an den Bund senden: Wir brauchen eine auskömmliche Finanzierung der Integrationskurse, weniger Bürokratie und mehr pädagogische Gestaltungsfreiheit im Sinne der Teilnehmenden.“ 

 

2024 hat die vhs Hilden/Haan 16 Integrationskurse ausgerichtet. Ca. 180 Teilnehmende legten den Deutschtest für Zugewanderte (DTZ) ab. Hinzu kamen zwei Berufssprachkurse, in denen zusätzlich berufsbezogene Sprachkenntnisse auf dem Sprachniveau B2 vermittelt wurden. Darüber hinaus unterstützt die Volkshochschule Teilnehmende mit Beratung. 

 

Mit dem Integrationskurs wurde Erfolgsgeschichte geschrieben, in Deutschland und auch hier in Hilden und Haan. Der Integrationskurs hilft dabei, die deutsche Sprache zu erlernen und gesellschaftliche Regeln und Gepflogenheiten zu verstehen. Das ist essenziell für eine gelingende Integration. Doch der Bund lässt uns dabei immer mehr im Stich. Uns werden weder die steigenden Raumkosten noch der wachsende Verwaltungsaufwand erstattet“, klagt vhs-Leiter Martin Kurth. 

 

Stattdessen werde auf Kosten der Teilnehmenden gespart. Begleitende Bildungsberatung werde ohnehin nicht erstattet. Inzwischen seien auch Wiederholungsstunden im Integrationskurs weitgehend gestrichen worden, was in vielen Fällen den Erfolg der Sprachprüfung gefährde. „Das BAMF hat angekündigt, die Kurse im vierten Quartal dieses Jahres erst im kommenden Jahr abzurechnen. Die Bundesmittel für dieses Jahr reichen also nicht aus. Wenn es dabei bleibt, droht mit dem Übertrag für das kommende Jahr erneut ein Defizit“, verdeutlicht der vhs-Leiter und fasst zusammen: „So können wir nicht bedarfsgerecht planen.“ Erst recht reicht die Erstattung nicht für eine Festanstellung der Lehrkräfte. Da die Integrationskurse so umfangreich und stark reguliert sind, stellt die Deutsche Rentenversicherung die Freiberuflichkeit der Kursleitenden zunehmend in Frage. Eine rechtliche Klarstellung auf Bundesebene steht bisher aus. 

 

Volkshochschulen beklagen, dass die formalen Anforderungen an die Kursleitenden hoch sind, deren pädagogische Gestaltungsspielräume jedoch gering. „Wir bräuchten viel mehr Flexibilität, um auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Voraussetzungen der Teilnehmenden einzugehen. Unsere Kursleitenden sind dafür bestens qualifiziert. Doch wegen all der Bürokratie bleibt dafür kaum Luft. Schon wenige Formfehler gefährden die Kostenerstattung“, schildert Martin Kurth. 

 

Da die Volkshochschulen in NRW allesamt kommunal geführt sind, geht die Unterfinanzierung der Integrationskurse zu Lasten der Städte, Gemeinden und Landkreise. Die kommunalen Spitzenverbände unterstützen daher die Integrationskonferenz des vhs Landesverbands. Zur Integrationskonferenz in Köln haben der Landesverband der Volkshochschulen von NRW, der Städtetag NRW, der Landkreistag NRW und der Städte- und Gemeindebund NRW eine gemeinsame Erklärung formuliert. Diese Erklärung und weitere Hintergrundinformationen sind auf der Website des vhs-Landesverbands zu finden: https://www.vhs-nrw.de/presse/ 

 

Quelle: vhs Hilden-Haan, Foto: pixabay, Bearbeitung anzeiger24.de: BL

 

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